Bericht Herren I - Oberliga (4.Spieltag)

Verdiente 70:46 Niederlage gegen solide Rathenower

Eigene Fehler erkennen, die Leistung des Gegners anerkennen und am Ende hoffentlich aus einer allzu deutlichen Niederlage sinnvolle Lehren ziehen, das ist das knappe Fazit einer Partie des OBV, die nach starken fünf Minuten nur noch eines war: Mies!

 

Dazu ein paar Daten, die das Auftreten möglicherweise ganz gut wiedergeben. Die Spieler um Trainer Jens Runge bekamen stolze 35 Freiwürfe zugesprochen, verwandelten jedoch nur magere 13 davon. Dies entspricht einer Quote noch unter 38%. Allein hier wären im Normalfall wohl ohne Probleme 10 Punkte mehr drin gewesen. Darüber hinaus nahm sich der OBV zwei Mal (!) im Spiel eine Kunstpause von je sechs Minuten, in denen lediglich ein Freiwurf-Punkt gelang. Macht zusammen mehr als ein Viertel, in denen nicht ein Feldkorb gelang. Mit so einer Statistik gewinnt man in der Oberliga die allerwenigsten Spiele. Gegen die Red Eagles aus Rathenow war damit dann konsequenterweise auch nichts zu holen.

 

Dabei sah dies in den ersten Minuten der Partie gar nicht so aus. Nach guten Aktionen von Marcel Landmann am Brett und zwei verwandelten Dreipunktewürfen führte man schnell mit 10:3. Die knapp 200 Zuschauer in der Havellandhalle waren – wie wohl auch die Spieler der Red Eagles – durchaus beeindruckt und noch nicht richtig im Spiel angekommen. Danach folgten dann jedoch die bereits erwähnten mageren Minuten des OBV, gepaart mit einfachen Ballverlusten und immer treffsicher werdenden Havelländern aus Rathenow. So wurde aus einer 7-Punkte-Führung nach fünf Minuten bis Mitte des 2. Viertels ein 16-Punkte Rückstand (30:14). Die Partie hatte sich um 180 Grad gedreht und wurde nur dank dann wieder intensiverer Verteidigung und gelungener (Einzel-)Aktionen in der Offense nicht komplett hergeschenkt. In die Halbzeit ging es somit immerhin nur mit einem 26:33 Rückstand.

 

Für den Beginn des dritten Spielabschnitts nahm der OBV erstmals in dieser Saison eine Umstellung auf Zonenverteidigung vor, um den Rathenowern ihre unzähligen Blocks und leichten Würfe aus dem Halbfeld als Option zu nehmen (hier ist vor allem Brätsch zu nennen; am Ende Topscorer mit 26 Punkten). Dies gelang fast schon überraschend gut. In den ersten knapp fünf Minuten der zweiten Halbzeit gelang den Red Eagles kein einziger Punkt, dem OBV allerdings deren auch nur 5. Dennoch: nach zwischenzeitlich 16 Punkten Rückstand war man wieder in Schlagdistanz (31:33). Diese währte jedoch nur kurz. Die Rathenower kamen nun immer besser mit der Zone des OBV zurecht und punkteten binnen weniger Minuten gleich viermal von der Dreierlinie. Die Partie – die kurzzeitig wieder offen schien – ging so mit einem 51:34 für die Havelländer in die letzte Viertelpause. Dieser Abstand blieb dann bis drei Minuten vor dem Ende auf ähnlichem Niveau, ehe die Stricke dann endgültig rissen und der OBV am Ende noch einmal einen 11:1-run der Gastgeber schlucken musste.

 

Unter dem Strich kassierte man damit die zweite Niederlage im vierten Saisonspiel und verabschiedet sich in die dreiwöchige Pause mit der Gewissheit, dass man es deutlich besser kann, dafür jedoch auch die kommenden Trainingseinheiten braucht, um die erkannten Fehler und Probleme hinreichend zu bearbeiten. Ansonsten könnte aus dem guten Saisonstart schnell ein Abrutschen in die Niederungen der Tabelle werden. Mit Stahnsdorf II und Bernau II warten immerhin noch zwei sehr stark einzuschätzende Teams in der Hinrunde auf den OBV.

Statistiken zum Spiel:

Spieler Punkte Freiwürfe Quote
Tim Schellenberg 3 3 / 12 25,0
Jens Runge 5 - -
Daniel Przygoda 8 - -
Christoph Stutzki 3 1 / 4 25,0
Berthold Kober 8

-

-
Daniil Goldstein - - -
Maximilian Fimpel 6 1 / 6 16,7
Stefan Wiechmann - - -
Marcel Landmann 10 2 / 3 66,7
Alexander Graf 3 1 / 2 50,0
TEAM 46 13 / 35 37,1

Daniel Przygoda