Bericht Herren I - Oberliga Playdowns (1.Spieltag)

Playdowns 2015: OBV - WSG Fürstenwalde 53:63

Im Basketball verhält es sich im Großen und Ganzen eigentlich wie in vielen Sportarten. Wenn man am Ende nicht gewonnen hat, dann lag es meistens an der Qualität der Gegner, die an dem Tag einfach besser waren als man selbst. Manchmal verliert man allerdings auch, weil es irgendwie nicht so recht klappte die eigenen Fähigkeiten auf das Feld zu bringen. Im gestrigen Spiel gegen die Wood Street Giants aus Fürstenwalde war letzteres leider der Fall.

 

In Bestbesetzung (wenn auch nicht komplett fit) trat man zur ersten Partie der Playdowns an und traf auf, im Vergleich zur Hauptrunde, qualitativ dezimierte Gäste – eigentlich eine gute Ausgangsposition für einen Heimerfolg. Wobei „Heimerfolg“ in der Sprache des OBV wiederum ein dehnbarer Begriff ist, spielte man gestern bereits in der vierten „Heimhalle“ – dieses Mal in Germendorf. Die Vorteile einer durch Training bekannten Halle waren daher nicht gegeben.

Doch zum eigentlichen Spiel: Der OBV begann gegen die Zonenverteidigung der körperlich unterlegenen Fürstenwalder gut organisiert, brachte den Ball zumeist unter den Korb, schaffte es jedoch zu selten aus den erspielten Möglichkeiten Kapital zu schlagen. Auch auf der anderen Seite gelang es den Gästen ebenfalls selten aus dem Feld zu scoren, allerdings konnten sie immer wieder durch erzwungene Fouls und daraus resultierenden Freiwürfen punkten. Am Ende der ersten zehn Minuten erspielten sie sich dadurch einen 5-Punkte-Vorsprung. Das zweite Viertel bildete dieses Szenario in ähnlicher Weise ab, dem OBV gelang es nun aber besser, unnötige Freiwürfe der Gäste zu vermeiden. Der Rückstand konnte indes nicht verkleinert werden, da die (teilweise frappante) Abschlussschwäche am Brett bestehen blieb. Zur Halbzeit hieß es daher in der Konsequenz 21:30.

 

Nachdem man sich in der Pause nochmal gemeinsam auf die Gegner und vor allem auf die eigenen Stärken eingeschworen hatte, ging es trotz des Rückstandes mit Selbstvertrauen und dem notwendigen Glauben an den möglichen Sieg ins 3. Viertel. In den ersten fünf Spielminuten gelang es dann auch die Fürstenwalder durch gute Verteidigung nicht zu leichten Körben kommen zu lassen, jedoch verpasste man es wie schon in der 1. Hälfte die eigenen Vorteile am Brett gewinnbringend zu nutzen. So schmolz der Rückstand nur unwesentlich auf 30:36 zusammen. In der Folge gelang es den Gästen dann insbesondere durch Einzelaktionen – die oftmals nur durch Fouls gestoppt werden konnten – den OBV in Verlegenheit zu bringen, und den Vorsprung wieder auszubauen. Vor Beginn des Schlussviertels stand es damit 35:46. Der erhoffte Heimsieg rückte mehr und mehr in die Ferne, doch außer Sichtweite war er noch nicht.

 

Engagiert und gewillt, den wirklichen tollen Fans (!!), die den OBV die kompletten 40 Minuten lautstark anfeuerten, zumindest nochmal zumindest kämpferisch etwas zu bieten, startete man in den letzten Spielabschnitt. Leider blieb die Mischung aus Unvermögen und Pech im Abschluss bestehen, so dass trotz guter Defense (wenn auch nicht durchgängig) der Rückstand nicht ausreichend verkürzt werden konnte. Drei Minuten vor dem Ende waren es immer noch sieben Punkte (47:54). Nun setzte man alles auf eine Karte, versuchte durch schnelle Fouls die Uhr zu stoppen und die Fürstenwalder an die Linie zu bringen, um im Anschluss durch schnelle Angriffe doch noch einmal entscheidend heranzukommen – vergebens. Die Gäste zeigten sich bei ihren Freiwürfen sehr solide und konnten überdies weiterhin auf die eklatante Abschlussschwäche des OBV bauen.

 

Unter dem Strich hieß es somit 53:63 für Fürstenwalde. Eine Niederlage, die nicht notwendig, an dem Tag aber nicht zu verhindern war. Es könnten sicher viele kleine Bausteine genannt werden, die nicht zusammenpassten, viele kleinere Probleme, die sich offenbarten – eines davon war die desolate Chancenverwertung am Brett, ein anderer die schwache Freiwurfquote (5/18 – 27,8%) und letztendlich ohne Frage auch die Gäste aus Fürstenwalde, die ihre Möglichkeiten zu nutzen wussten und daher verdient den Sieg mit nach Hause nahmen.

 

Am kommenden Samstag geht es dann nach Rathenow, die ihr Auftaktspiel in den Playdowns gegen Cottbus deutlich gewinnen konnten. Mal sehen, ob es dem OBV dann eventuell gelingt, den so oft bemühten Konjunktiv der eigenen Möglichkeiten in einen positiv besetzten Indikativ zu überführen. Kurz: Die Rathenower zu besiegen. Für die eigene Moral und eine gute Ausgangslage für das vermeintlich entscheidende Duell gegen die Cottbusser wäre es viel wert.

Statistiken zum Spiel:

Spieler Punkte Freiwürfe Quote Fouls
Tim Schellenberg 2 - - 3
Jens Runge 2 - - 1
Daniel Przygoda 17 1 / 2 50,0 3
Christoph Stutzki 2 0 / 2 0,0 2
Berthold Kober -

-

- 1
Maximilian Fimpel 5 1 / 4 25,0 3
Stefan Wiechmann - - - 1
Marcel Landmann 14 2 / 6 33,3 5
Alexander Graf 7 1 / 4 25,0 2
Tobias Spanehl 4 - - 4
TEAM 53 5 / 18 27,8 25

Daniel Przygoda