Bericht Herren I - Landesliga (5. Spieltag)

Zwei sehr unterschiedliche Leistungen enden mit Sieg und Niederlage

 

In Woltersdorf begann für den OBV gut vier Wochen nach der deutlichen Niederlage gegen Glienicke die Rückrunde. Am Ende standen für die nominell dünn besetzten Oranienburger nicht nur zwei sehr unterschiedliche Leistungen zu Buche, sondern einmal ein hauchdünner Erfolg und eine ebenso knappe Niederlage.


 

SV Woltersdorf - Oranienburger BV 65:67 (38:30)

 

Gegen die Gastgeber galt bisher die Faustregel: Zäher Anfang, aber am Ende stets ein souveräner Erfolg (so gewann man das Hinspiel deutlich 87:48). Dieses Mal sollte es wieder eine zähe Partie werden, allerdings bis zum Ende.

 

 

Die in der Umschaltbewegung und Defense deutlich verbesserten Woltersdorfer waren vom Tipp-off an gut im Spiel, der OBV hingegen kämpfte mit taktischen Unzulänglichkeiten und vielen kleinen Unaufmerksamkeiten in der Defense. Nach 10 Minuten lag man trotzdem nur mit zwei Punkten zurück. Der Start ins 2. Viertel gestaltete sich dann aus OBV-Sicht etwas positiver, da endlich einige einfache Fast-Break-Punkte gelangen, doch Woltersdorf hielt weiter gut dagegen und setzte Mitte des Viertels gar einen 12:0-run, der letztlich auch die 38:30-Halbzeitführung bedeutete. Im Hinblick auf die bisherigen Saisonleistungen der Teams ein durchaus überraschender Zwischenstand, der jedoch völlig verdient war, da Woltersdorf gut strukturiert auftrat und Oranienburg fast nie das eigene Potential auf das Parkett bringen konnte.

 

Acht Punkte Differenz sind im Basketball allerdings kein großes Polster, so war die Devise des OBV klar: In der Defense aufwachen und im Angriff die körperlichen Vorteile nutzen. Ersteres gelang, allerdings blieb der statische und oft uninspirierte Angriff als Hauptproblem bestehen. Konsequenterweise endete das 3. Viertel fast ausgeglichen (12:13), der Rückstand blieb damit bei 7 Punkten vor dem Schlussakkord. Dieses begann Woltersdorf wacher und baute die Führung so auf 55:45 aus. Es lief weiter nicht viel zusammen bei den Oranienburgern. Doch manchmal sind Spiele schwierig zu erklären und – selbst auf diesem Niveau – in nicht unerheblichem Maße auch Kopfsache. Fast aus dem Nichts zog man sich durch ein paar geglückte Aktionen aus dem sportlichen Sumpf und setzte in nur vier Minuten einen 14:4-run. Das war gleichbedeutend der Ausgleich zum 59:59. Nun war der Druck plötzlich bei den Woltersdorfern, die zwar nochmal mit einem Dreier antworteten, dann aber der wiedergewonnen Überzeugung der Oranienburger nichts mehr entgegensetzen konnten. Am Ende gewann der OBV damit in einem schwachen Spiel äußerst glücklich mit 67:65.

 

Statistiken zum Spiel:

Spieler Punkte 2er 3er Freiwürfe Quote Fouls
Jens Runge - - - - - 2
Christoph Knopke 6 2 - 2 / 2 100,0 3
Daniel Przygoda 20 7 2 - - 2
Berthold Kober 19 6 1 4 / 5 80,0 -
Aron Coenen 11 3 - 3 / 3 100,0 2
Stefan Wiechmann 2 1 - - - 2
Marcel Landmann 7 3 - 1 / 4 25,0 3
Billy Jedermann 2 1 - - - 3
TEAM 67 23 3 10 / 14 71,4 17

USV Potsdam II – Oranienburger BV 79:73 (41:45)

 

Die fast vollbesetzten Landeshauptstädter vom USV ließen schon am Personal erahnen, dass sie sich für die Rückrunde etwas vorgenommen haben. Für den OBV war damit bereits vor Spielbeginn relativ klar, dass nach dem knappen Sieg gegen Woltersdorf ein dickes Brett für einen weiteren Erfolg gegen den USV zu bohren war. Mit der gezeigten Leistung fast nicht vorstellbar.

 

Nach anfänglichem Abtasten ging der USV dann auch schnell mit 19:10 in Führung, konnte das gute Niveau jedoch nicht bis zum Viertelende halten. Oranienburg hingegen spielte phasenweise sehr ansehnlichen Basketball und verkürzte bis zur ersten Pause noch auf 18:19. Das zweite Viertel war spielerisch dann wohl eines der besten beider Teams in dieser Saison. Viele gute Aktionen führten zu schönen Punkten, am Ende mit leichten Vorteilen für den OBV. Halbzeitführung 45:41.

 

 

Die zweite Hälfte gehörte in den ersten Minuten dann komplett den Oranienburgern, so dass man die Führung auf 13 Punkte hochschrauben konnte. Nach einer Auszeit des USV verkehrte sich das Bild dann allerdings. Plötzlich gelang dem OBV nichts, aber auch gar nichts mehr, während die Potsdamer aus fast allen Distanzen trafen. In nur fünf Minuten kippte die Partie durch einen 23:2-run (!) vollständig in die andere Richtung. Aus der komfortablen Führung wurde ein 58:66-Rückstand. Statt nun aber mental völlig einzubrechen, kämpfte sich der OBV über intensive Defense wieder zurück ins Spiel und verkürzte bis Viertelmitte nochmal auf 67:70. Aber die physische Präsenz der Potsdamer war am Ende größer, der Wille möglicherweise auch, so dass der OBV nach ansprechender Leistung einem leicht besseren Team den Sieg überlassen musste.

 

Immerhin der direkte Vergleich geht dank des 79:69-Erfolges aus dem Hinspiel noch an die Oranienburger. Man darf sich jetzt schon auf ein mögliches Duell in der Aufstiegsrunde freuen.

 

Statistiken zum Spiel:

Spieler Punkte 2er 3er Freiwürfe Quote Fouls
Jens Runge 13 6 - 1 / 1 100,0 4
Christoph Knopke 4 1 - 2 / 2 100,0 1
Daniel Przygoda 10 5 - - - 3
Berthold Kober 20 5 2 4 / 7 57,1 3
Aron Coenen 10 5 - - - 1
Stefan Wiechmann 9 1 2 1 / 2 50,0 1
Marcel Landmann 5 - - 5 / 8 62,5 2
Billy Jedermann 2 1 - - - 1
TEAM 73 24 4 13 / 20
65,0 16

Daniel Przygoda, 27.01.2017