Bericht Herren I - Landesliga (7. Spieltag)

Zu zwei Siegen gequält

 

Am Ende des Spieltages standen für den OBV ein in der Höhe schmeichelhafter 78:52-Erfolg gegen Bernau 3 und ein auf dem Papier ebenfalls besser aussehender 73:56-Sieg gegen die Mannen aus Fürstenwalde zu Buche. Positiv formuliert, könnte man sagen, dass ein gutes Pferd nur so hoch springt wie es muss. Allerdings kann man aus einer etwas kritischeren Perspektive auch konstatieren, dass einiges im Spiel des OBV hakt und man aktuell deutlich mehr Kraft aufwenden muss, um zu Erfolgen zu kommen, als dies noch in der Hinrunde der Fall war.

Viel Gesprächsbedarf
Viel Gesprächsbedarf

Oranienburger BV – Lok Bernau 3 78:52 (24:32)

 

Das Spiel gegen die Barnimer war in den ersten Minuten geprägt von vielen hektischen Aktionen und wenig Struktur auf beiden Seiten. Nach 9 Minuten stand es gerade einmal 8:10. Danach fanden die Bernauer etwas besser zu ihrem Spiel, während der OBV mit einigen Pfiffen, vor allem aber mit sich (!) zu kämpfen hatte. Bis zur Viertelpause gelang kaum eine brauchbare Offensivaktion und in der Folge auch kein Korberfolg mehr (8:17). Im zweiten Spielabschnitt wurde der Druck auf die Bernauer etwas erhöht, sodass einige einfache Fastbreak-Punkte zum zwischenzeitlichen 19:21 führten. Unnötige Fehlwürfe am Brett sowie von der Freiwurflinie, gepaart mit inkonsequenter Defense ließen den Vorsprung der Bernauer bis zur Halbzeit dann aber wieder auf 24:32 anwachsen.

 

Keine Frage, dieser Rückstand war in 20 Minuten noch aufzuholen. Allerdings machte das Gezeigte wenig Hoffnung auf einen einfachen und schnellen Turnaround in dieser Partie.

 

Aber genau dieser deutete sich schon in den ersten Minuten des 3.Viertels an. Deutlich wacher in der Defense und mit nun mehr Fortune am Brett gelang es dem OBV binnen fünf Minuten den Rückstand in eine – wenn auch hauchdünne – 37:36-Führung zu drehen. Bis zur letzten Viertelpause blieb es bei dem knappen Spielstand - weder Bernau noch der OBV waren in der Lage sich einen bedeutenden Vorsprung herauszuarbeiten. Allerdings merkte man den Gästen mit zunehmender Spieldauer erste konditionelle Probleme an. Oranienburg hingegen konnte genau diese Karte im Abschlussviertel ausspielen. Viele schnelle Punkte und solide Verteidigung gegen mehr und mehr bewegungsarm agierende Bernauer führten zu einem 14:2-run und der vorentscheidenden 56:46-Führung gut sechs Minuten vor dem Ende. Am Ende ließen die Gäste den OBV fast kampflos zu Punkten kommen und kassierten – aufgrund eines 15:0-Laufes in den letzten zwei Spielminuten – eine unter dem Strich allzu hohe 78:52-Niederlage.

 

Viertelergebnisse: 8:17, 16:15, 21:12, 33:8

 

Statistiken zum Spiel gegen Bernau 3:

Spieler Punkte 2er 3er Freiwürfe Quote Fouls
Tim Schellenberg 2 1 - 0 / 2 0,0 3
Jens Runge 10 3 1 1 / 4 25,0 3
Christoph Knopke 1 - - 1 / 2 50,0 1
Christoph Stutzki 5 1 1 - - 4
Daniel Przygoda 30 13 1 1 / 4 25,0 4
Berthold Kober 19 6 - 7 / 13 53,8 2
Stefan Wiechmann 9 3 1 - - 1
Billy Jedermann 2 1 - - - 4
Gleb Dietrich - - - - - -
TEAM 78 28 4 10 / 25
40,0 22

Oranienburger BV – WSG Fürstenwalde 73:56 (35:31)

 

Der Oberliga-Absteiger aus Fürstenwalde spielt bisher eine maximal durchschnittliche Saison, die dennoch zur Final-4-Teilnahme führen wird, da sie, hinter Glienicke, Potsdam II und dem OBV, das Quäntchen besser waren als die restliche Konkurrenz – und insbesondere durch die Erfolge gegen eben jene Glienicker (67:57) (Link BBV) und Potsdam (72:58) (Link BBV) aufzeigten, dass sie an einem guten Tag durchaus in den Aufstiegspool gehören. Der OBV war also gewarnt.

 

S. Pflug (WSG Fürstenwalde) beim Korbwurf
Krampf und Kampf im Spiel gegen WSG Fürstenwalde

 

Hochkonzentriert ging man in die Partie gegen die nur zu siebt angereisten Mannen aus dem Osten Brandenburgs. Sehr wache Verteidigung und blitzsaubere Fastbreak-Punkte führten früh im Spiel zu einer 11:6-Führung. Allerdings verpasste man es bis zur Viertelpause konsequenter den körperlichen Vorteil am Brett auszunutzen und ließ sich überdies zu oft durch die Pfiffe des teilweise unglücklich agierenden Schiedsrichtergespanns aus der Ruhe bringen. Dennoch stand nach den ersten 10 Minuten ein 18:12 für den OBV auf der Anzeigetafel. Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts agierte man intelligenter im Angriff, spielte immer wieder auf den gut aufgelegten M. Landmann, und führte so Mitte des Viertels bereits mit 31:17. Dann kam es jedoch zu einem Bruch im Spiel an dem der OBV vor allem, die Schiedsrichter allerdings auch nicht gänzlich unbeteiligt waren. In nur zwei Minuten setzte es sieben Fouls gegen Oranienburg und neun Freiwürfe für die Gäste. Bis zur Halbzeit blieb das Spiel dann sehr unruhig und der OBV quälte sich, fast ohne zielführende Offensivaktionen, mehr schlecht als recht in die Pause. In der Konsequenz stand es nach 20 Minuten nur noch 35:31 für die Gastgeber.

 

In der Pause nahm man sich vor den Fokus wieder auf das eigene Spiel zu lenken, aber schon in den ersten Sekunden des 3.Viertels kassierte man ein weiteres technisches Foul und in der Folge auch zu viele einfache Punkte der Fürstenwalder. Die Partie schien dem OBV gänzlich aus den Händen zu gleiten (35:37). Etwas überraschend nahmen die Gäste dann aber nach zwei erfolgreichen Treffern des OBV eine Auszeit, die den immer noch hadernden Oranienburgern tatsächlich mehr brachte, als den Fürstenwaldern. Das Pendel bewegte sich danach mehr und mehr wieder zurück in Richtung OBV. Allein in den letzten knapp zwei Minuten gelang ein wichtiger 8:1-run, der zum 53:47 führte. Dieser Eindruck erhärtete sich im Abschlussviertel. Nachdem die Fürstenwalder kurzzeitig etwas verkürzen konnten, wuchs der Vorsprung des OBV bis zur 36.Minute vorentscheidend auf elf Punkte an (63:52). Danach war der Siegeswille der Gäste offenkundig gebrochen. Wie schon gegen Bernau schraubte Oranienburg in den letzten Spielminuten den Vorsprung noch deutlich in die Höhe. Dem Geschehen auf dem Parkett wurde das unter dem Strich nicht ganz gerecht, auch wenn der Sieg am Ende fraglos verdient war.

 

Viertelergebnisse: 18:12, 17:19, 18:16, 20:9

 

Statistiken zum Spiel gegen Fürstenwalde:

Spieler Punkte 2er 3er Freiwürfe Quote Fouls
Tim Schellenberg - - - - - 1
Jens Runge 10 5 - - - 3
Christoph Knopke - - - - - 1
Christoph Stutzki 2 1 - - - 4
Daniel Przygoda 24 10 1 1 / 2 50,0 4
Berthold Kober 15 5 1 2 / 3 66,7 2
Daniil Goldstein (DNP) - - - - - -
Stefan Wiechmann 9 3 1 - - 2
Marcel Landmann 12 4 - 4 / 5 80,0 -
Billy Jedermann 1 - - 1 / 2 - 2
Gleb Dietrich (DNP) - - - - - -
TEAM 73 28 3 8 / 12
75,0 19 (+1 B)

Fazit des Spieltages: Die Oranienburger bewiesen gerade im letzten Viertel beider Partien, dass sie in schwierigen und knappen Spielen immer noch zulegen können. Allein das kann und wird jedoch nicht reichen, um spielerisch deutlich bessere Teams (v.a. Potsdam II und Glienicke) beim Final-4 in die Schranken zu weisen. So bleibt festzuhalten, dass die notwendigen Pflichtaufgaben bewältigt wurden und es am 26.3. gegen Glienicke nun tatsächlich zum finalen Spiel um das Heimrecht für die Final-4-Aufstiegsrunde kommt (selbstverständlich immer vorausgesetzt, dass beide Teams Potsdam III dann auch noch besiegen – und auch das ist kein Spaziergang).


Daniel Przygoda, 14.03.2017