Final4-Landesliga-Herren: FINALE

Landesliga: Meisterpokal
Landesliga: Meisterpokal



Oranienburger BV - USV Potsdam II 66:64 (30:25)

 

Während der OBV sich bis in die letzten Sekunden des Halbfinales gegen die WSG mühte, zeigten die Potsdamer gegen Glienicke ein beeindruckendes physisches, taktisches und technisches Spiel und damit auch ihre Ambitionen, dem Oberligatitel des ersten Herrenteams den Landesliga-Titel folgen zu lassen.

 

Vor lautstarker Kulisse mussten die Oranienburger nicht nur alles was sie basketballerisch zu bieten hatten, in den Ring werfen, sondern unbedingt einen Fehlstart – wie noch im Halbfinale – vermeiden. Gegen die breit aufgestellten und deutlich jüngeren Potsdamer wäre dieser wohl nicht mehr zu korrigieren gewesen.

 

Vom Tip-off weg entwickelte sich ein intensives und sehr ausgeglichenes Spiel, das bis zur ersten Viertelpause durch sehr präsente Verteidigung und dementsprechend wenige freie Punkte geprägt war (14:12). Dieses Bild hielt sich auch im 2. Spielabschnitt. Zwar konnte der OBV durch erfolgreiche Distanzwürfe kurzzeitig auf 22:15, wenig später gar auf 29:20 davon ziehen, dieses Niveau allerdings nicht bis zur Pause halten, sodass der USV in den letzten Minuten wieder auf fünf Punkte herankam. Dennoch: Man bot den Potsdamern ein heißes Duell auf Augenhöhe, war in den ersten 20 Minuten phasenweise gar entschlossener (und etwas glücklicher) im Abschluss und in der Defense unglaublich aufmerksam. Den Potsdamern gelang es dadurch nur selten ihr ansonsten sehr gutes Offensiv-Passspiel mit einfachen Würfen abzuschließen.

 

In der 2. Halbzeit tauschten beide Teams regelkonform die Seiten, das Spiel blieb allerdings dasselbe. Auf beiden Seiten kämpfte man weiter um jeden kleinen Vorteil am Brett, mühte sich in der Verteidigung und machte nur wenige Fehler. Konsequenterweise konnte Potsdam damit weder den Rückstand verkleinern, noch der OBV entscheidend davonziehen. Nach sieben gespielten Minuten der 2. Hälfte stand es 45:40 für Oranienburg. Erst in der Schlussminute des Spielabschnitts gelang es den Potsdamern die Partie wieder auszugleichen. Dank eines 9:2-Laufs in den letzten 90 Sekunden des 3.Viertels führten sie nun 51:49. Die (An-)Spannung war auf und neben dem Platz förmlich greifbar.

 

Die entscheidenden letzten Spielminuten um den Aufstieg waren – so viel sei vorweggenommen – dann nichts für schwache Nerven.

 

Besser ins Abschlussviertel startete der OBV. Dank perfekter Freiwurfquote drehte man den minimalen Rückstand bis Mitte des Viertels wieder in einen hauchdünnen Vorsprung (57:56). Dank zwei sehenswerter wie enorm wichtiger Korbleger von B. Kober baute man die Führung 60 Sekunden vor dem Ende gar auf 65:61 aus – der Sieg war nun tatsächlich greifbar. Aber Potsdam nicht gewillt sich geschlagen zu geben. Ein erfolgreicher Dreipunktewurf vom stark aufspielenden L. Taya (USV) bedeutete das 65:64. Spielausgang völlig offen. Während der OBV diesen Vorsprung irgendwie ins Ziel bringen wollte, reichte dem USV ein Korb zum Sieg. Weniger als 20 Sekunden waren noch auf der Uhr, als Potsdam seinen letzten Angriff ausspielte. Oranienburg versuchte keinen Wurf zuzulassen, musste 5 Sekunden vor dem Ende jedoch mit einem Foul auf das Spiel des USV reagieren. Der erfahrene Richard Koch hatte es nun in der Hand mit zwei erfolgreichen Freiwürfen das Blatt zugunsten der Potsdamer zu drehen. Die Oranienburger Fans trommelten und pfiffen so laut es ging, wollten sie doch dieses mögliche Ende unbedingt mit verhindern helfen. Seine ersten beiden Freiwürfe – noch früh in der Partie – konnte er verwandeln, den ersten dieser so entscheidenden allerdings nicht. So stand es noch immer 65:64 für den OBV. Noch ein Versuch um zumindest auszugleichen. Doch auch dieser misslang. Der folgende Rebound landete mit Glück bei den Oranienburgern. M. Landmann – in diesem Spiel bis dato mit 9 von 9 von der Linie und in Halbzeit 2 mit 17 Punkten entscheidender Offensiv-Akteur auf Seiten der Oranienburger – wurde gefoult und hatte nun zwei Sekunden vor dem Ende die Möglichkeit alles klar zu machen. Der erste Freiwurf saß, der zweite wurde dann sehr gekonnt knapp daneben gesetzt, sodass die Potsdamer keine Zeit mehr hatten, um selbst noch einen Wurf anzusetzen. Damit holt sich der OBV den Landesligatitel und das Recht in der kommenden Saison Oberliga zu spielen.

 

Fazit: Es war ein mitreißendes und würdiges Finale. Stets spannend, unglaublich fair und am Ende mit einem glücklichen Siegerteam aus Oranienburg. Die Potsdamer hätten es – nicht nur in diesem Spiel, sondern über die Saison gesehen (insbesondere die Rückrunde) – sicherlich genauso verdient, haben gleichermaßen alles investiert und waren im Finale eigentlich nur in einem Punkt schwächer als der OBV. Während Oranienburg 20 der 26 Freiwürfe verwandeln konnte (77%), fanden bei den Potsdamern nur 9 ihrer 19 Versuche das Ziel (47%). In einem engen Spiel sind es die Kleinigkeiten, die den Unterschied machen. Wenn man nicht allein von Glück und Pech sprechen will, könnte man hier einen Grund für den Spielausgang finden.

 


Statistiken zum Spiel gegen USV Potsdam II

Spieler Punkte 2er 3er Freiwürfe Quote Fouls
Tim Schellenberg - - - - - 5
Jens Runge - - - - - 1
Jonas Goslicki 4 2 - - - 3
Christoph Stutzki 4 2 - - -

-

Daniel Przygoda 15 4 2 1 / 2 50,0 1
Berthold Kober 16 2 2 6 / 9 66,7 2
Aron Coenen 0 - - - - -
Stefan Wiechmann 7 2 - 3 / 4 75,0 3
Marcel Landmann 20 5 - 10 / 11 90,9 2
Billy Jedermann - - - - - 3
Gleb Dietrich DNP - - - - -
TEAM 66 17 4 20 / 26
77,0 20


Platzierungsspiele in der Übersicht

 

Spiel um Platz 3:

StarWings Glienicke – WSG Fürstenwalde 80:54

 

Finale:

Oranienburger BV - USV Potsdam II 66:64 (30:25)

 


Vielen Dank an dieser Stelle an alle Fans (egal ob den OBV oder eines der anderen Teams anfeuernd), die diesem Turnier eine wirklich tolle Stimmung verliehen haben. Ein Dank gebührt auch den Schiedsrichtern (nicht nur dieses Finalturniers), die es eigentlich nie richtig machen können, sich oft viel anhören müssen, es aber oft gut machen und für das Spiel ganz einfach unentbehrlich sind! Vielen Dank auch an unsere Sponsoren ERGO und die ORANIENBURGER STADTWERKE für die Unterstützung und vielen, vielen Dank den oft vergessenen Helfern, die die Halle mit vorbereiten, anschreiben, Zeit nehmen usw.

 

Auf eine tolle Off-Season und eine erlebnisreiche neue Saison 2017/18.


Daniel Przygoda, 12.04.2017